Dehnungsfuge bei Vinylboden – das musst du beachten
Beim Verlegen von Klick- oder Klebevinyl kommt es nicht nur auf sauberes Arbeiten und den passenden Untergrund an – auch die Dehnungsfuge spielt eine entscheidende Rolle. Oft übersehen, kann sie später den Unterschied zwischen einem langlebigen, funktionierenden Boden und ärgerlichen Schäden wie Wellen, Aufwölbungen oder Knackgeräuschen ausmachen. Vinylboden dehnt sich je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit minimal aus – auch wenn er sehr formstabil ist. Genau hier kommt die Dehnungsfuge ins Spiel: Sie schafft den nötigen Raum, damit sich der Boden „bewegen“ kann, ohne sich zu verziehen oder gegen Wände zu drücken.
Was ist eine Dehnungsfuge?
Eine Dehnungsfuge (auch Randfuge genannt) ist ein schmaler Abstand zwischen dem Bodenbelag und festen Bauteilen wie Wänden, Türzargen, Heizungsrohren oder Möbelstücken. Diese Fuge ermöglicht es dem Boden, sich bei Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen auszudehnen oder zusammenzuziehen – ganz ohne Spannung oder Verformung.

Wie groß sollte die Dehnungsfuge sein?
Die Faustregel lautet:
➡️ mindestens 5 bis 10 mm Abstand zu allen festen Bauteilen lassen
Je größer der Raum oder je stärker die zu erwartenden Temperaturschwankungen (z. B. bei Fußbodenheizung oder bodentiefen Fenstern), desto großzügiger sollte die Fuge ausfallen. Auch bei offenen Wohnbereichen oder großen Flächen sollten zusätzliche Dehnungsfugen (z. B. mit Übergangsprofilen) eingeplant werden – besonders bei Flächen über 8–10 Metern Länge oder Breite.
Hier solltest du Dehnungsfugen unbedingt berücksichtigen:
An allen Wänden entlang
Rund um Heizungsrohre, Türzargen oder Treppen
Bei Übergängen zu anderen Bodenbelägen
Zwischen größeren Raumflächen (z. B. Küche und Wohnzimmer)
Bei fest verbauten Möbeln wie Küchenzeilen oder Schränken
Wichtig: Möbel sollten niemals auf dem Boden fixiert werden, sonst kann er sich nicht mehr frei ausdehnen. Besonders bei Küchen empfiehlt es sich, den Vinylboden um die Küchenzeile herum zu verlegen – nicht darunter.

Wie decke ich Dehnungsfugen sauber ab?
Die Fugen werden nach dem Verlegen durch Sockelleisten, Übergangsprofile oder flexible Silikonfugen (z. B. bei Rohren) abgedeckt. Dadurch bleibt der Boden optisch ansprechend – und gleichzeitig technisch funktionsfähig.
Fazit
Kleine Fuge, große Wirkung - Die Dehnungsfuge ist kein Detail, sondern ein Muss beim Verlegen von Vinylboden. Sie schützt den Boden vor Spannungen, Verformungen und unschönen Wellen – vor allem in größeren Räumen oder bei schwimmend verlegtem Klickvinyl. Wer hier sauber arbeitet und die richtigen Abstände einhält, schafft die Grundlage für ein langlebiges, stabiles und schönes Ergebnis.
